Bärbel Böcker
Pseudonym Carla Mori
Die Autorin
Im Grunde war es Zufall. Vielleicht aber auch ganz großes Glück.
Vor einigen Jahren klingelte in den Geschäftsräumen unserer Kölner Film- Fernseh- und Videoproduktion das Telefon. Ein befreundeter TV-Moderator fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, als Ghostwriterin für ihn einen Krimi zu schreiben – der Beginn einer ungeahnten Leidenschaft. Der Leidenschaft, Geschichten nicht nur in beinahe jeder freien Minute zu lesen, sondern selbst in allen Einzelheiten auszudenken. Figuren zu kreieren, die gut und böse sind. Die ich lieben kann oder vor denen ich mich ängstigen muss, deren Gedanken mich schaudern lassen oder auch rühren. In deren seelische Abgründe ich blicke und die mich manchmal bis an den Rand der Verzweiflung treiben – nur um sie dann nach oft mehr als 300 Seiten schweren Herzens endgültig wieder loszulassen. Dann heißt es Aufatmen und neue Energie schöpfen. Solange, bis der Kreislauf von vorne beginnt.
Geboren und aufgewachsen bin ich in einer kleinen Siedlung nahe der Autostadt Wolfsburg, direkt am Mittellandkanal.
Nach dem Abitur studierte ich in Berlin Sinologie, Germanistik und Publizistik. Schon als Schülerin war ich fasziniert vom Reich der Mitte, das sich langsam dem Westen öffnete, und so wollte ich unbedingt mehr darüber erfahren. Ende der 80er Jahre schloss ich das Studium mit dem Magister Artium ab.
Ein Semester verbrachte ich in Taiwan. Ich lebte mit einer Freundin und zwei Chinesen zusammen in einer Wohngemeinschaft in Taipei, verbesserte an der Uni und im Alltag mein Chinesisch/Mandarin und erfuhr, was es bedeutet, sich als ‚Weiße Blütenknospe’- so lautete mein chinesischer Name - in diesem für Europäer so fremden Land zurechtzufinden.
Neben dem Sinologie-Studium war ich journalistisch tätig. Ich habe als Redaktionsmitglied für die Wirtschaftsfachzeitschrift ‚China-Handel’ in Berlin gearbeitet und als freie Mitarbeiterin für den WDR Hörfunk.
In Coautorenschaft mit Ina Simson erschien 1989 das Buch ‚Chinas kleine Sonnen’ über die Ein-Kind-Familienpolitik in der VR China.
Meine berufliche Schwerpunktänderung wurde Ende der 80er Jahre notwendig. In China kam es im Juni 1989 zu politischen Unruhen, der Volksaufstand am Tian An Men (Platz des himmlischen Friedens) in Peking wurde vom Militär blutig niedergeschlagen, die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen stagnierten.
Ab 1990 arbeitete ich für mehrere Jahre in führenden deutschen Public Relations Agenturen. Ich übernahm leitende Positionen in der Kommunikationsarbeit und entwickelte Positiv-Image-Strategien für Unternehmen und ihre Produkte.
Seit Mitte der 90er Jahre bin ich Mitinhaberin und Geschäftsführerin einer Kölner Film-Fernseh- und Videoproduktion GmbH.
In unserer Firma entwickeln und produzieren wir einerseits Imagefilme für die Wirtschaft, andererseits produzieren und schreiben wir für das TV, in erster Linie für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten im Bereich Show.
Seit 2008 führe ich ein buntes Doppelleben..., was nicht immer ganz einfach, aber ziemlich aufregend ist. Meistens arbeite ich für die Firma, oft aber schreibe ich auch schon wieder am nächsten Roman...
Im Zweifel in die Eifel. Wenn möglich, setze ich mich ins Auto und fahre in mein Häuschen in der Eifel, um dort in aller Ruhe an meinem Lieblingsplatz - unter dem Blätterdach meiner Lieblingsbirke - an der nächsten Story zu feilen, und wenn ich aufblicke und um mich auf die grünen Hügel schaue, weiß ich, dass das Leben wirklich schön sein kann.